Habt ihr euch gefragt, was es mit der Metall-Konstruktion vor dem Möbelhaus Jaeger auf sich hat? Dort könnt ihr einer Forschungskooperation der Universität Kassel - FB Grünlandwissenschaft und Nachwachsende Rohstoffe live beim Wachsen zusehen. Die Forschung am Witzenhäuser Prototyp der Pflanzwände ist der Startpunkt für ein Climate Farming-Projekt.

Seit dieser Woche ist die Anlage mit zartem Grün aus den Gewächshäusern der Universität bestückt. Verschiedene Pflanzen wie z.B. Hopfen, Ranktomaten, Prachtwinden oder Kapuzinerkresse sollen sich nun an einem speziellen Netz aus Flachs möglichst weit nach oben ranken. Welche Pflanzen besonders gut an der Pflanzenwand gedeihen und möglichst weit die 10 Meter nach oben schaffen aber auch Temperaturveränderungen und Schattenbildung im Umkreis der Pflanzen sollen jetzt u.a. untersucht werden.

Die meist einjährigen Pflanzen werden nach der Vegetationsphase dann mit samt dem Netz abgenommen und zu Aktivkohle weiterverarbeitet. Die Aktivkohle könnte z.B. in Kläranlagen schädliche Stoffe wie Hormone und Medikamentenrückstände aus dem Wasser filtern.

Ein weiteres, wichtiges Ziel des Projekts ist es, über Fassadenbegrünung an Rankwänden großflächig Pflanzen in Städte zu integrieren. Besonders Großstädte sind schon heute vom Klimawandel betroffen und von Hitzeperioden, Luftverschmutzung & Lärm beeinträchtigt. Die Pflanzen können diese negativen Wirkungen reduzieren und die Lebensqualität wieder verbessern.

Als Mitglied im Bündnis der hessischen Klimakommunen unterstützt die Stadt Witzenhausen das Vorhaben zur Erforschung dieser Klimaanpassungsmaßnahme. Wir sind stolz darauf, dass Witzenhausen als Reallabor für solche zukunftsfähigen Projekte einen Beitrag leisten kann.